Neue Anschaffung für den Wechsellader-Fuhrpark: Wasserdichte Mulde
Die FF Kobersdorf reagiert mit der neuesten Anschaffung auf die sich ändernden Gefahrenlagen durch Wald- und Elektrofahrzeugbrände. Es handelt sich dabei um eine wasserdichte Mulde, die als Wasserbehälter für Brände von Elektrofahrzeugen und als Wasserpuffer bei z.B. Waldbränden verwendet werden kann. Soweit wir wissen, ist dies die erste Mulde im burgenländischen Feuerwehrdienst, die für genau solche Einsätze angeschafft wurde.
„Extreme Trockenperioden, der hohe Waldanteil und die starke Zunahme von Elektrofahrzeugen im Straßenverkehr waren ausschlaggebend dafür, dass die Feuerwehr Kobersdorf diverse Möglichkeiten untersuchte, wie sie diesen Gefahrenlagen begegnen kann. Die Tatsache, dass bereits ein Wechselladerfahrzeug (LKW mit Hakenlift zur Aufnahme verschiedener Abrollbehälter) in der Wehr vorhanden ist, ließ natürlich ein breiteres Spektrum an Ideen zu. Eine dieser Ideen war eine wasserdichte Mulde, die als stationärer Pufferspeicher und als Möglichkeit zur Kühlung der Akkus von Elektrofahrzeugen dienen kann.“, so Kommandant-Stellvertreter OBI Puhr Daniel.
Die Wahl fiel somit auf eine Mulde mit 17m³ Fassungsvolumen (=17.000ltr Löschwasser), welcher über eine heckseitige Klappe zum Einbringen von Unfallautos, und bereits fest integrierten Anschlüssen zur Wasserbefüllung und -entnahme verfügt.
Wie bereits bekannt ist, muss man bei einem Brand eines Lithium-Ionen-Akkus mit enormer Brandleistung rechnen und eine hohe Menge an Löschwasser ist erforderlich. Ein Brand des Akkus kann in Folge eines Unfalles durch offene Stellen (Sauerstoffzufuhr), bzw. durch hohe Erwärmung aufgrund mechanischer Verformung entstehen. Dabei werden hochgiftige Dämpfe freigesetzt und das Feuer besteht aufgrund der chemischen Zusammensetzung des Akkumulators aus (hohen) Stichflammen. Das Löschen des Feuers passiert grundsätzlich aktiv, sowohl aber auch passiv. Nachdem der äußerliche Brand gelöscht wurde, muss nämlich sicher gegangen werden, dass sich der Akku aufgrund von einer chemischen Reaktion (Hitzeentwicklung) nicht nochmal entzündet, im Normalfall muss dieser 24h beobachtet werden. Hier ist die neu angeschaffte Mulde das optimale Gerät dazu – das Unfallfahrzeug kann in die Mulde verladen werden, welche anschließend vollständig mit Löschwasser geflutet wird. Ein wieder entflammen kann somit gänzlich ausgeschlossen werden.
Darüber hinaus kann das neue Gerät auch als stationärer Wasserpuffer aufgestellt und über 4 B-Eingänge aufgefüllt werden. Die Löschwasserentnahme kann durch 2 A-Ausgänge oder auch durch Ansaugen von der Wasseroberfläche erfolgen. Deswegen kann die Mulde auch bei Wald- oder größeren Gebäudebränden Verwendung finden.
„Ein Wechsellader-System weist eine sehr große Auswahl an Gestaltungsmöglichkeiten auf. Die verschiedensten Aufbauten können mit nur einem Fahrzeug transportiert werden. (Stichwort Instandhaltungskosten Fuhrpark) Wir haben dieses Potential früh erkannt und unseren ersten Wechsellader bereits 2007 angekauft. Mittlerweile haben wir 6 verschiedene Wechselcontainer je nach Einsatzart zur Verfügung.“, so der Gerätemeister BM Benjamin Hausensteiner
In den nächsten Wochen und Monaten werden weiter Übungen durchgeführt werden. Dabei sollen weitere Erkenntnisse gesammelt werden, wie die Mulde am besten in bestehende Einsatzkonzepte integriert werden kann.
Unser Ziel ist es, dass die Mulde nicht nur für örtliche, sondern auch überörtliche Einsätze zur Verfügung steht und wir damit einen weiteren Beitrag zur Sicherheit der Allgemeinheit leisten.