Hochwassereinsatz
Am späten Nachmittag des 04. August gab es im Radio eine Unwetterwarnung für den Raum Bromberg - Thernberg - Wiesmath - Hochwolkersdorf - Sieggraben. Eine Gewitterzelle sollte hier durchziehen. In diesem Gebiet liegt auch das Einzugsgebiet des Schwarzenbaches, welcher durch Kobersdorf fließt. Im Normalfall führt dieser Bach in Kobersdorf ca. 30 cm Wasser.
Um 17:30 wurde die FF Kobersdorf vom Bürgermeister mittels Sirenenalarm zur Unterstützung der FF Oberpetersdorf alarmiert. Dort war aufgrund wolkenbruchartiger Regenfälle das "Hammerbachl", welches normalerweise gar kein Wasser führt, über die Ufer getreten und hatte bereits die Ortsmitte unter Wasser gesetzt. Sofort eilte ein Teil der Mannschaft den Kameraden in Oberpetersdorf zur Hilfe, ein anderer Teil begann mit dem Füllen von Sandsäcken. Schon nach kurzer Zeit wurde die FF Kobersdorf dann in den Heimatort zurückbeordert. Der Pegel des Schwarzenbaches stieg blitzschnell an und es wurden Sicherungsarbeiten mit Sandsäcken an gefährdeten Objekten entlang des Baches vorgenommen. Jedoch mussten auch diese nach kurzer Zeit unterbrochen werden, da der Bach sehr schnell über die Ufer trat und weiter anstieg. Wegen der enormen Strömung zog sich die FF in die Neugasse und Schlossgasse zurück und forderte über die FAZ weitere Kräfte an. Diese Gassen sind baulich durch eine Häuserzeile vom Bachbett getrennt. Da der Bach bereits bei der Ortseinfahrt von Oberpetersdorf kommend über die Ufer getreten war, kam das Wasser nun auch über die Neugasse und Schlossgasse. Hier stieg es bis auf eine Höhe von 70 cm über Straßenniveau an und erreichte eine enorme Strömungsgeschwindigkeit, sodass sogar Autos von den Wassermassen mitgerissen und umgeworfen wurden.
In der Zwischenzeit wurde die LH 103 in Kobersdorf und zwischen Kobersdorf und Weppersdorf von der Polizei gesperrt, da nun bereits die gesamte Ortsdurchfahrt von Kobersdorf (ca. 2,5 km) und außerhalb des Ortes die Brücke Richtung Weppersdorf überflutet waren.
Die FF sicherte einige Fahrzeuge mit Leinen und Seilen und konnte damit verhindern, dass der Schaden noch größer wurde. So rasch das Wasser gekommen war, so rasch zog es sich auch wieder ins Bachbett zurück und hinterließ ein verwüstetes Ortszentrum. Straßen und Plätze, Höfe und Gärten waren von einer bis zu 20 cm dicken Schlammschicht überzogen. In den Kellern stand das Wasser teilweise bis 180 cm hoch. Sofort wurde mit den Auspumparbeiten der betroffenen Objekte begonnen. Unterstützt wurden wir dabei von den Wehren Lindgraben, Neudorf b. Landsee, Oberpullendorf und Schwarzenbach. An dieser Stelle sei nochmals für die großartige Hilfe gedankt. Die auswärtigen Wehren waren bis weit nach Mitternacht im Einsatz, die FF Kobersdorf bis fünf Uhr früh. Erst dann waren alle Objekte zumindest vom Wasser befreit.
Bereits um sieben Uhr gingen die Aufräumarbeiten weiter. Vereinzelt meldeten sich noch Hausbesitzer, deren Keller unter Wasser standen. Dort wurden die Pumparbeiten fortgesetzt. Mit Traktoren wurde der Schlamm von den Strassen geschoben und abtransportiert. KLF, RLFA 3000 und WLF mit Tank10000 waren den ganzen Tag mit Reinigungsarbeiten beschäftigt. Unter anderem musste das Betriebsgelände der Fa. Waldquelle vom Schlamm befreit werden. Hier stand nämlich die Produktion still. Auch in den folgenden Tagen waren diverse Fahrzeuge der FF Kobersdorf bei den Reinigungs- und Aufräumarbeiten eingesetzt. Insgesamt standen allein in der ersten Nacht 100 Mann der FF mit 14 Fahrzeugen im Einsatz.