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Ortsfeuerwehr Kobersdorf von 1951-1970

Das Feuerwehrhaus wurde wegen der ständigen Erweiterung der Ausrüstung zu klein, weshalb neben dem Gemeindeamt ein neues Feuerwehrrüsthaus gebaut wurde.

Neues Gerätehaus der Ortsfeuerwehr 1951

Am 1. Juli 1951 fand die feierliche Einweihung statt. Als Patin fungierte Fräulein Hedi Schranz. Ortsfeuerwehrkommandant Franz Marx konnte folgende Ehrengäste begrüßen: Landesfeuerwehrkommandant-Stellvertreter Franz Übelbacher, Bezirksfeuerwehrkommandant Josef Heinz, Dr. Schuhmann in Vertretung des Herrn Bezirkshauptmannes, Kreisinspektor Franz Filz, Ehrenkommandant Johann Marx, Ehrenschriftführer Josef Tangl, Bürgermeister Johann Schnabl, Amtmann Anton Prandl, die Herren des Gemeinderates, Pfarrer Dörner und Pfarrer Scherlacher, sowie die Baumeister Josef und Paul Stifter. Neun Nachbarwehren in der Gesamtstärke von 11 Feuerwehroffizieren und 114 Mann ergänzten neben den vielen Festgästen die Festversammlung. Erwähnenswert ist, dass erstmals ein Vertreter des Landesfeuerwehrkommandos in Kobersdorf bei einem offiziellen Anlass anwesend war und die Festansprache hielt.

Der erste Einsatz nach der Einweihung des neuen Gerätehauses erfolgte bei einem Großbrand in Wiesmath Ende Juli 1951. Dank der guten Ausrüstung und der vorhandenen ca. 350 m langen B- und C-Schlauchleitungen trug die Feuerwehr Kobersdorf mit dazu bei, dass dieser Großbrand unter Kontrolle gebracht werden konnte. Um die Schlagkraft der Wehr zu erhöhen, fand am 9. September 1951 eine Alarmübung in der Lisztgasse statt, bei der es erstmalig gelang, von der Saugstelle Stooberbach mit 12 atü Arbeitsdruck in diesem Ortsteil einzugreifen.

In einer Sondersitzung am 13.12.1951 wurden auf Grund des Landesfeuerwehrgesetzes, § 4, und in Würdigung ihrer Verdienste um das Feuerwehrwesen die Herren Gottlieb Kindler und Leopold Pehm als Feuerwehrbeiräte eingesetzt. Sie ersetzen die ehemaligen Vereinsobmänner (Präses) und werden von der Gemeinde in das Kommando der Ortsfeuerwehr entsendet.

Einen neuen Höhepunkt in der Geschichte der Feuerwehr Kobersdorf bildete der Ankauf eines Rüstautos. Die Weihe fand am 10.5.1953 vordem Feuerwehrgerätehaus unter dem Ehrenschutz von Fräulein Burgschauspielerin Erika Berghöfer und der Patenschaft von Frau Margarete Berger statt. Der nachstehende Zeitungsbericht gibt den Verlauf des Festes wieder:

Rüstautoweihe in Kobersdorf

Nach langen Bemühungen wurde ein heißgehegter Wunsch der Feuerwehr Wirklichkeit. Am 10. Mai 1953 feierte die Freiwillige Feuerwehr Kobersdorf die Weihe eines Rüstwagens. Zu diesem Anlasse hatten sich zahlreiche Ehrengäste eingefunden.

Nach einer ausgezeichneten Begrüßungsrede des überaus agilen und zielbewussten Ortsfeuerwehrkommandanten Franz Marx jun. ergriff Burgschauspielerin Erika Berghöfer, unter deren Ehrenschutz die Weihe veranstaltet wurde, das Wort. In äußerst tiefempfundenen Worten würdigte sie den erfolgreichen Aufbauwillen ihrer burgenländischen Heimat. Dann nahm geistl.-Rat Handlechner in gehaltvoller Weise die Autoweihe vor, während der Männergesangsverein unter seinem Chormeister, Lehrer Pogatscher, einige wohlklingende Lieder sang. Anschließend weihte auch Pfarrer Scherlacher das Rüstauto. Die Autopatin, Frau Margarete Berger, übergab hierauf den Wagen in die Obhut der Feuerwehr. Anschließend sprachen noch der langjährige Obmann der Kobersdorfer Feuerwehr, Forstinspektor Martinkovits, und LAbg. Kery. Mit einer Kranzniederlegung vor dem Kriegerdenkmal durch den Ortskommandanten Marx endete die offizielle Feier.

Trotz des schlechten Wetters waren dennoch über 200 Feuerwehrmänner aus 12 Orten der Umgebung zum Fest gekommen. Das größte Verdienst für den würdigen und reibungslosen Ablauf des Festaktes gebührt unbestritten dem schon erwähnten Feuerwehrortskommandanten Marx jun. Er ist die Seele und die treibende Kraft der Ortsfeuerwehr. Als er im Verlaufe der Feier den Schwur der burgenländischen Feuerwehr erneuerte, waren die Kobersdorfer ergriffen, mit ihnen aber auch alle Festgäste, weil sie die Gewissheit erhielten, dass mit solchen Männern und solch einer Führung Gottes Hilfe allezeit am nächsten ist. Möge dieser Segen Gottes stets auf unserer Feuerwehr und unserem geliebten Heimatlande ruhen.

Im Festprotokoll zum Tag der Feuerwehr am 15. Mai 1955 ist auch angemerkt, dass wenige Stunden vor dieser Sitzung der Österreichische Staatsvertrag unterzeichnet wurde.

Außer den üblichen Brand - und Katastropheneinsätzen hat die Feuerwehr Kobersdorf auch eine Geldsammelaktion zugunsten der Ungarnflüchtlinge nach der Oktoberrevolution 1956 durchgeführt, und einen Betrag von S 4.189,00 abgeliefert. Gleichzeitig hat die Feuerwehr am selben Tage zwecks Kennzeichnung unserer Staatsgrenze an einer Fahnen-Sammelaktion aktiv mitgewirkt.

Die alljährlich bei der Jahresgeneralversammlung erstatteten Tätigkeitsberichte zeugen davon, dass in der Feuerwehr Kobersdorf überaus aktiv gearbeitet wird. Dem Tätigkeitsbericht für das Jahr 1956 ist folgendes zu entnehmen: Hochwassereinsatz infolge eines Eisstoßes, Strohtristenbrand in Kalkgruben, Rauchfang - und Waldbrand, Intervention bei zwei Blitzschlägen, Teilnahme an Feuerwehrwettkämpfen, vier Geräte- und zwei Arbeitsdienste, fünfzehn Übungsfahrten mit dem Rüstwagen, sechzehn Dienstfahrten, Kontrolle der Saugstellen, Durchführung der Feuerbeschau, insgesamt also 73 Aktionen.

Eine neuerliche Modernisierung der Feuerwehrausrüstung stellte der Ankauf einer neuen Motorspritze dar. Die Weihe fand am 18. September 1960 statt. Die Patenschaft hat Frau Anny Pogatscher, Gattin von Schriftführer Oberlehrer Karl Pogatscher, übernommen. Kommandant Johann Grössing begrüßte zahlreiche Ehrengäste. Die Feier schloss mit einer Kranzniederlegung beim Kriegerdenkmal und einer Defilierung der angetretenen Wehren.

Einer der markantesten Einsätze dieser Jahre war beim Brand der rk. Kirche in Oberpetersdorf am 7.7. 1963. Den größten Erfolg bei Landesfeuerwehrwettkämpfen errang die Feuerwehr Kobersdorf am 30.6.1963 in Eisenstadt, wo sie 4. Landessieger in Silber wurde. Die Siegergruppe bestand aus folgenden Teilnehmern: Kommandant Schick Paul, die Kameraden Stifter Otto, Thrackl Johann, Thrackl Helmut, Steiner Josef, Schock Hermann, Reiner Josef, Pehm Johann und Reitter Franz.

Ergiebige, andauernde Regenfälle vom 20. bis 24. April 1965 führten zu Hochwassereinsätzen der Feuerwehr. Sicherungsarbeiten entlang des Ortsbaches mussten durchgeführt, Brückenwachen aufgestellt und Wasserstauungen beseitigt werden. Am 24. April 1965 arbeiteten zwei Gruppen mit zwei Geräten, um siebzehn Keller auszupumpen und zehn verschlammte Brunnen zu reinigen. Trotz der Katastropheneinsätze im eigenen Ort wurde über Anforderung der Bezirkshauptmannschaft die Feuerwehr zum Einsatz nach Strebersdorf beordert. Ein Offizier und elf Mann waren dort einen Tag lang im Einsatz, da der Ort bis zu 60 cm unter Wasser stand.

Autoweihe Ford Transit 1965

Am Sonntag, dem 30. Mai 1965 fand die Weihe des Kleinlöschfahrzeuges Ford Transit statt. Frau Eugenie Römer hatte die Patenschaft übernommen. Der Ortsfeuerwehrkommandant Paul Schick begrüßte zahlreiche Ehrengäste und 134 Feuerwehrmänner.

Heftige Sturmböen erfassten am 23. Feber 67 das Aluminiumdach der Großgarage Römer, rissen es auf und deckten es zur Gänze ab. Riesige Dachteile wurden teilweise bis zum Sportplatz getragen. 18 Kameraden übernahmen den Sicherungsdienst und waren in den nächsten zwei Tagen mit Aufräumungsarbeiten beschäftigt.

Eine hohe Auszeichnung erhielt die Feuerwehr dadurch, dass ihr die Organisation und Durchführung der 1. Bezirksfeuerwehrwettkämpfe des Bezirkes Oberpullendorf am 21. Juni 1970 übertragen wurde. Das Ergebnis bewies, dass großes Engagement und Arbeitsbereitschaft diese Veranstaltung zum Erfolg werden ließen.

Immer schon war es das Bestreben der Feuerwehr gewesen, mit einer möglichst guten Ausrüstung den vielfältigen Aufgaben gerecht zu werden. Da jedoch die finanziellen Mittel der Gemeinde und die Subventionen vom Amt der Landesregierung bei weitem nicht ausreichten, alle ausrüstungsmäßigen Wünsche der Feuerwehr zu erfüllen, ging man unter dem Kommandanten Johann Pehm ab 1969 daran, verschiedene Veranstaltungen durchzuführen: Tombola, Theater, Waldfest, Saubraten, Sommerfest und Misswahl.

1. Bezirkswettkämpfe in Kobersdorf 1971
Ehrengäste bei den 1. Bezirkswettkämpfen